Die Entscheidung für ein Alters- oder Pflegeheim ist oft emotional – und mit vielen Vorurteilen behaftet. Doch moderne Heime bieten mehr als nur Pflege: Sie schaffen Sicherheit, Gemeinschaft und neue Lebensqualität. In diesem Artikel zeigen wir, was wirklich hinter den Klischees steckt und über welche Vor- und Nachteile Sie sich Gedanken machen sollten.
Warum überhaupt ein Altersheim?
Die Entscheidung für ein Alters- oder Pflegeheim ist nie leicht. Oft wird sie erst dann getroffen, wenn der Alltag zu Hause nicht mehr allein zu bewältigen ist – sei es durch körperliche Einschränkungen, Demenz, einen Unfall oder die Überforderung pflegender Angehöriger. In solchen Fällen bietet ein Heim Sicherheit, professionelle Betreuung rund um die Uhr – und oft auch eine spürbare Entlastung für die ganze Familie.
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Wann? 18. Oktober 2025, ab 14.00 Uhr
Wo? Im Park des Adullam Spitals und Pflegezentrum Basel, Mittlere Strasse 15, 4056 Basel
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Vorteile eines modernen Altersheims
1. Rund-um-die-Uhr-Betreuung: Qualifiziertes Pflegepersonal ist jederzeit vor Ort – medizinisch, pflegerisch und menschlich. Das gibt nicht nur Sicherheit, sondern schafft auch Vertrauen.
2. Soziale Kontakte und Gemeinschaft: Viele ältere Menschen leiden zu Hause unter Einsamkeit. Im Heim entstehen neue Freundschaften, regelmässiger Austausch – ob im Speisesaal, bei Ausflügen oder Gruppenangeboten – ist Teil des Alltags.
3. Vielfältige Freizeitangebote: Moderne Altersheime bieten mehr als nur Betreuung: Musiktherapie, Sportgruppen, Gedächtnistraining, Gartenarbeit, Kochangebote oder kulturelle Veranstaltungen fördern die Lebensfreude – auch bei Pflegebedürftigkeit.
4. Entlastung der Angehörigen: Pflegende Angehörige gelangen oft an ihre Grenzen. Ein Heim kann nicht nur den älteren Menschen entlasten, sondern auch die Beziehung zur Familie stärken – weil gemeinsame Zeit wieder qualitativ statt organisatorisch geprägt ist.
5. Sicherheit und Barrierefreiheit: Zimmer, Badezimmer und Gemeinschaftsräume sind altersgerecht eingerichtet. Stolperfallen, enge Gänge oder fehlende Haltegriffe gehören der Vergangenheit an – ebenso wie die Sorge vor einem Sturz ohne Hilfe.
Aber es gibt auch Nachteile
1. Vertrautes aufgeben: Ein Umzug bedeutet immer auch Abschied. Gewohnte Abläufe, Nachbarschaft, das eigene Zuhause – vieles muss zurückgelassen werden. Das kann emotional herausfordernd sein.
2. Weniger Privatsphäre: Auch wenn es Rückzugsmöglichkeiten gibt, teilt man sich das Lebensumfeld mit vielen anderen Menschen. Das kann anstrengend sein – gerade für introvertierte Persönlichkeiten.
3. Eingeschränkter Raum: Oft lassen sich nur ausgewählte persönliche Gegenstände oder Möbel mitnehmen. Wer stark an seinem Zuhause hängt, tut sich mit dem Loslassen schwer.
4. Kosten: Die Unterbringung im Alters- oder Pflegeheim ist mit monatlichen Ausgaben verbunden, die nicht immer vollständig durch die Renten- oder Versicherungsleistungen gedeckt sind. Eine frühzeitige finanzielle Planung ist daher wichtig. Unter Umständen kann eine Ergänzungsleistung beantragt werden.
Was viele unterschätzen: Das Leben im Altersheim
Viele haben kein realistisches Bild davon, wie sich der Alltag im Heim tatsächlich gestaltet. Dabei hat sich in den letzten Jahrzehnten viel verändert. Heime sind heute Lebensräume – keine Institutionen mit striktem Regime. Die Bewohner entscheiden weitgehend selbst, wie sie ihren Tag gestalten. Sie können an Aktivitäten wie gemeinsamem Musizieren oder Gymnastik teilnehmen, Besuch empfangen, sich zum Fernsehen oder Lesen zurückziehen oder neue Menschen kennenlernen. Einige Heime bieten sogar Wellnessangebote, Bibliotheken, kleine Cafés, Gärten oder Snoezelen-Räume für sensorische Entspannung.
Vorurteil: Altersheim = Abstellgleis?
Das Bild vom Altersheim als Abstellgleis ist längst überholt. Natürlich gibt es Einrichtungen mit Defiziten – wie überall im Leben. Doch viele moderne Heime in der Schweiz setzen auf individuelle Betreuung, Mitgestaltung und Aktivierung. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt, nicht nur seine Pflegebedürftigkeit. Ein Altersheim ist kein Rückzug aus dem Leben – sondern kann ein neuer Lebensabschnitt sein, in dem Sicherheit, Struktur und neue soziale Impulse wieder Raum bekommen.
Häufige Vorurteile – und was wirklich dahintersteckt
„Im Heim wird man nur noch verwahrt.“
Falsch. Gute Einrichtungen bieten kreative und therapeutische Angebote, fördern Selbstständigkeit und ermöglichen persönliche Gestaltung im Alltag.
„Man verliert alles Vertraute.“
Viele Heime erlauben, das Zimmer individuell mit Möbeln, Bildern und Erinnerungsstücken einzurichten. Das hilft beim Ankommen.
„Heime sind kalt und anonym.“
Die Qualität schwankt. Aber es gibt viele warme, lebendige Einrichtungen mit engagiertem Personal und echter Atmosphäre. Wichtig ist: besichtigen, Fragen stellen, vergleichen.
Die Frage, ob ein Altersheim die richtige Lösung ist, lässt sich nicht pauschal beantworten.
Wichtig ist: Es geht nicht darum, ob jemand „noch fit genug für zuhause“ ist oder „zu krank fürs Heim“. Es geht um die persönliche Lebensqualität: Wo fühlt sich der Mensch wohl? Wo kann er – trotz Einschränkungen – selbstbestimmt, sicher und sozial eingebunden leben?
Was kostet ein Altersheim in der Schweiz?
Die durchschnittlichen monatlichen Gesamtkosten liegen bei CHF 10’216.– (Quelle: Curaviva 2021). Davon tragen die Bewohner:innen in der Regel rund zwei Drittel selbst. Die Aufschlüsselung:
• Pension: CHF 4124.–
• Pflege (gem. KVG): CHF 4401.–
• Betreuung: CHF 1529.–
• Übrige Kosten: CHF 162.–
Wichtig: Auch die Betreuung zu Hause ist nicht zwingend günstiger – im Gegenteil: Vor allem bei Paaren ist der Kostenunterschied oft sogar höher. Eine fundierte Finanzberatung hilft, die passende Lösung für die individuelle Situation zu finden.

Checkliste für den Umzug ins Altersheim
1. Vorbereitung & Planung
• Pflegeheim auswählen und Zimmerwunsch klären
• Bedarfsabklärung durch die Versorgungsregion
• Pflegevertrag prüfen und unterzeichnen
• Finanzierung mit dem Heim klären
• Hausarzt und Therapeuten über Umzug informieren
• Informationen zu Medikamenten und Gesundheitszustand für das Heim aufbereiten
• Wichtige Dokumente kopieren (z. B. Personalausweis, Patientenverfügung, Impfpass, Testament etc.)
• Pflegehilfsmittelliste erstellen (Rollator, Brille, Hörgerät etc.)
2. Wohnung kündigen & auflösen
• Mietvertrag fristgerecht kündigen (i. d. R. 3 Monate Kündigungsfrist)
• Renovierungspflicht prüfen
• Strom, Wasser, Gas, Internet, Kabelanschluss, Hausnotruf kündigen
• Versicherungen prüfen & ggf. kündigen (z. B. Hausratversicherung)
• Daueraufträge beenden
• Wohnung, Keller und Dachboden entrümpeln
• Möbel und Gegenstände, die nicht mitkommen, verkaufen, verschenken oder einlagern
• Haustierregelung klären (ob Mitnahme ins Heim möglich ist)
• Abmeldung ambulanter Pflegedienst (ist jederzeit ohne Frist möglich)
3. Adressänderung & Behörden
• Ummeldung bei der Gemeinde / Einwohnerkontrolle
• Post: Nachsendeauftrag einrichten
• Mitteilung an: Krankenkasse, Pflegekasse, AHV/IV-Stelle, Versicherungen, Banken, Steuerbehörde, Freunde, Familie, Abos, Mitgliedschaften
• Rundfunkbeitrag kündigen (Heimbewohner sind befreit)
4. Packliste: Was mit ins Heim kommt
• Bequeme Kleidung, Schuhe, Hausschuhe
• Hygieneartikel, Handtücher, Waschlappen
• Brille, Zahnprothese, Hilfsmittel
• Lieblingsstücke: Fotos, Bilder, Kalender, kleine Erinnerungsstücke
• Möbelstücke nach Rücksprache mit Heim
• Namenskennzeichnung an Kleidung (falls erforderlich)
5. Nach dem Einzug
• Dokumente sicher hinterlegen (bei Angehörigen oder verschlossen im Zimmer)
• Wichtige Ansprechpartner im Heim kennenlernen
• Kontakt zu Mitbewohner:innen suchen
• Angebote und Aktivitäten nutzen
• Regelmässiger Kontakt zu Angehörigen pflegen
Pflegeheime frühzeitig besichtigen und vergleichen
Am besten informiert man sich nicht erst im Ernstfall. Wer verschiedene Heime besichtigt, mit dem Personal spricht und auf Atmosphäre, Angebote und Kosten achtet, kann eine durchdachte Wahl treffen. Dabei helfen auch Beratungsstellen wie Pro Senectute Schweiz oder regionale Pflegefachstellen. Je nach Kanton kann ein Eintritt nur via Bedarfsabklärung der Versorgungsregion erfolgen.
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