Genussvoll essen trotz Herausforderungen: Tipps bei Schluckstörungen 

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In vielen Fällen ist das Schlucken eine Selbstverständlichkeit, bis sich im Alter plötzlich Schwierigkeiten einschleichen. Doch keine Sorge, es gibt Massnahmen, um dem entgegenzuwirken. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Schluckbeschwerden diagnostiziert und minimiert werden können.

Älterwerden bringt so seine Herausforderungen mit sich, und eine davon betrifft etwas, das wir oft für selbstverständlich halten: das Schlucken. Manchmal wird der geliebte Genuss von Essen und Trinken im Laufe der Jahre zu einem echten Kampf. Aber wieso ist das so? 

Die Sache ist die: Unsere Muskeln und das Gewebe, welche am Schluckprozess beteiligt sind, verändern sich mit den Jahren. Sie werden langsamer, und das kann dazu führen, dass der normale Schluckvorgang ein wenig aus dem Takt gerät. Manchmal spielen auch neurologische Symptome, wie sie bei Schlaganfällen, Parkinson oder Demenz auftreten können, dem reibungslosen Schluckakt einen Streich. Und dann gibt es noch Entzündungen, Tumore und allerlei Magen-Darm-Marotten, die das Schlucken zu einem echten Abenteuer machen können.

Was tun?

Ab zum Arzt! Eine frühzeitige Diagnose ist der erste und wichtigste Schritt. Denn Schluckbeschwerden können weitreichende Folgen mit sich bringen: 

Die Anzeichen von Schluckbeschwerden reichen von Husten während des Essens oder Trinkens bis hin zu wiederholten Atemwegsinfektionen. 

Unbehandelt können Schluckschwierigkeiten zu Mangelernährung, Dehydratation und sogar zu schwerwiegenderen Gesundheitsproblemen wie einer Lungenentzündung führen, wenn Speichel oder Essensreste durch Verschlucken ihren Weg dorthin finden.

Die Diagnose beim Arzt verläuft recht simpel: Das bedeutet in der Regel eine objektive Untersuchung, wie zum Beispiel eine Videoaufnahme des Schluckaktes beim HNO-Arzt. Auch kann eine logopädische Untersuchung Aufschluss über die Schluckstörung bringen. Die Behandlung kann von Schluckübungen bis zu einer Umstellung der kulinarischen Gewohnheiten reichen, um den Spass am Essen und Trinken zu bewahren.

Man fasst sich an die Kehle weil er Probleme beim Schlucken hat.
Die Behandlung von Schluckbeschwerden kann von Schluckübungen bis zu einer Umstellung der kulinarischen Gewohnheiten reichen.

Praktische Tipps bei Kau- und Schluckstörungen:

  • Abwechslung schaffen: Variieren Sie die Speisen, um die Lebensmittelvielfalt zu erhalten.

  • Mehrere kleine Mahlzeiten: Kleine, über den Tag verteilte Portionen werden oft besser akzeptiert als wenige grosse Mahlzeiten.

  • Gesunde Zähne, gesunder Mund: Regelmässige Zahnreinigung und Kontrollen fördern einen guten Zahnstatus und erleichtern das Essen.

  • Mundtrockenheit vermeiden: Trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit, um Mundtrockenheit vorzubeugen.

  • Schwer zu Kauendes entfernen: Entfernen Sie harte Bestandteile in der Nahrung, um das Kauen und Schlucken zu erleichtern.

  • Selbst zubereitete breiige Speisen: Pürieren Sie Speisen nach Bedarf, um die Konsistenz individuell anzupassen.

  • Keine gemischten Konsistenzen: Vermeiden Sie Lebensmittel mit gemischten Konsistenzen, um Schluckprobleme zu minimieren.

  • Aufrechte Haltung beim Essen: Eine aufrechte Körperhaltung unterstützt das Schlucken und verhindert Aspiration.

  • Ess- und Trinkhilfen nutzen: Spezielle Hilfsmittel erleichtern die Aufnahme von Speisen und Getränken.

  • Speisen andicken: Durch das Andicken von Speisen lässt sich der Schluckvorgang besser steuern.

  • Grösse des Nahrungsbolus beachten: Kleine Portionsgrössen reduzieren das Risiko, sich zu verschlucken.

  • Das Auge isst mit: Gestalten Sie die optische Präsentation von Speisen ansprechend.

  • Ruhe beim Essen schaffen: Nehmen Sie sich Zeit und schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre beim Essen.

Schluckschwierigkeiten im Alter sind keine Seltenheit, aber mit der richtigen Herangehensweise kann man sie gut in den Griff bekommen. In der Welt der Gaumenfreuden sollte schliesslich niemand auf der Strecke bleiben, egal, wie viele Kerzen auf der Geburtstagstorte brennen.

Infobox

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf den Seiten der Logopädie der Adullam Spitäler und Pflegezentren.
Hier klicken

(SR)

 

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