Grauer Star: Wenn die Linse trüb wird

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Sehen Sie noch klar? Wenn die Welt um Sie herum verschwimmt, könnte der Graue Star der Grund sein. Erfahren Sie in unserem Artikel, wie sich diese häufige Augenerkrankung entwickelt, welche Symptome auftreten und wie Sie wieder zu scharfem Sehen zurückfinden können.

An einem Grauen Star zu leiden, kann in etwa mit der Sicht durch ein milchiges Glas verglichen werden. Grauer Star, in der medizinischen Fachsprache als Katarakt bekannt, ist eine häufige Augenerkrankung, bei der sich die klare Linse des Auges zunehmend eintrübt. Dies kann das Sehen erheblich beeinträchtigen und die Sicht auf die Welt verschwommen erscheinen lassen.

Wie entsteht der Graue Star?

Der Graue Star ist eine natürliche Begleiterscheinung des Alterungsprozesses. Man kann ihn sich wie den allmählichen Schmutz auf einer Fensterfläche vorstellen. Während bei jüngeren Menschen die Linse klar und durchsichtig bleibt, beginnt sie bei älteren Menschen, sich zu trüben. Das führt dazu, dass Farben weniger leuchtend erscheinen, Kontraste schwächer werden und Lichtblenden die Augen stärker reizen.

Wer ist betroffen?

Der Graue Star betrifft vor allem ältere Menschen. Ab etwa 52 Jahren hat bereits die Hälfte der Menschen eine leichte Trübung der Linse, die jedoch oft noch keine grossen Probleme bereitet. Ab einem Alter von 65 Jahren sind weit über 90 Prozent der Menschen betroffen, wobei viele von ihnen erst später eine merkliche Verschlechterung ihres Sehvermögens bemerken. Besonders ab dem 75. Lebensjahr treten bei vielen Betroffenen erste signifikante Sehstörungen auf.

Wie verläuft die Entwicklung des Grauen Stars?

Der Graue Star beginnt oft schleichend: Zuerst bemerken die Betroffenen nur eine leichte Verschlechterung, die sich wie ein Schleier vor dem Auge anfühlt. Mit der Zeit werden Kontraste unscharf, Farben verblassen und blendendes Licht – zum Beispiel der Scheinwerfer eines entgegenkommenden Autos – kann besonders störend sein. Im fortgeschrittenen Stadium kann es sogar zu Doppelbildern kommen. Die wichtigsten Symptome von Grauem Star sind folgende:

  • Nebelvorhang: Zu Beginn kann es sich anfühlen, als ob Sie durch einen leichten Schleier sehen. Dieses «Nebelsehen» wird im Laufe der Zeit intensiver und beeinträchtigt Ihr Sehvermögen zunehmend.
  • Unschärfe und Farbverlust: Die Welt um Sie herum wirkt zunehmend unscharf, kontrastarm und weniger farbenfroh. Details verschwinden und Farben erscheinen blasser als gewohnt.
  • Schwierigkeiten bei Dämmerung: Das Sehen in der Dämmerung oder bei Dunkelheit wird schwieriger.
  • Erhöhte Blend-Empfindlichkeit: Sie bemerken möglicherweise, dass Ihre Augen empfindlicher auf Licht reagieren. Sonnenlicht, künstliche oder besonders helle Lichtquellen können Sie stärker blenden als zuvor.
  • Doppel- oder Dreifachbilder: Einige Menschen erleben Doppel- oder sogar Dreifachbilder, die das Sehen weiter erschweren.
  • Eingeschränktes räumliches Sehen: Das räumliche Sehen kann beeinträchtigt sein, was das Abschätzen von Entfernungen schwieriger macht.

 

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich bemerken, empfiehlt sich ein Besuch bei einem Augenarzt oder einer Augenärztin. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dabei helfen, Ihre Sehkraft zu erhalten und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Wie wird der Graue Star diagnostiziert?

Die Diagnose eines Grauen Stars erfolgt meist während einer routinemässigen Augenuntersuchung. Der oder die Augenärzt:in verwendet eine Spaltlampe, um die Linse genau zu betrachten – ähnlich wie ein Mikroskop. Oft kann der Graue Star bereits erkannt werden, bevor die Symptome spürbar sind.

Was tun, wenn der Graue Star da ist?

Die gute Nachricht ist: Der Graue Star ist gut behandelbar. Die einzige Möglichkeit, ihn effektiv zu behandeln, ist eine Operation. Bei dieser wird die trübe Linse entfernt und durch eine klare Kunstlinse ersetzt. Der Eingriff ist eine der häufigsten Operationen und zeigt in der Regel hervorragende Ergebnisse. Viele Patienten berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Sehfähigkeit. Sie können wieder besser lesen, Auto fahren und sich allgemein sicherer bewegen.

Der Eingriff dauert etwa 20 bis 30 Minuten und erfolgt meist unter örtlicher Betäubung. Nach der Operation sollten Sie sich einige Wochen schonen, um das beste Ergebnis zu erzielen. Die Kunstlinse, die eingesetzt wird, hält in der Regel ein Leben lang, kann aber in seltenen Fällen durch einen sogenannten «Nachstar» getrübt werden. Dieser lässt sich jedoch mit einem schnellen Laserbehandlungsverfahren beheben.

Gut behandelbar

Der Graue Star ist eine behandelbare Erkrankung, die oft ein ganz neues Seherlebnis ermöglicht. Durch rechtzeitige Diagnose und eine effektive Operation können Sie wieder klarer sehen und Ihre Lebensqualität erheblich verbessern. Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt oder Ihrer Augenärztin über regelmässige Untersuchungen und mögliche Behandlungsmöglichkeiten.

(SR)

 

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