Warum „Hals- und Beinbruch“ im Alter kein Glück bringt: Die Herausforderung von Knochenbrüchen

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Im fortgeschrittenen Lebensalter steigt das Risiko von Knochenbrüchen signifikant an – und die Auswirkungen können alles andere als glücklich sein. Doch warum sind ältere Menschen anfälliger für diese Art von Verletzungen? In diesem Artikel befassen wir uns mit den Ursachen und Folgen von Knochenbrüchen im Alter und geben wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Knochengesundheit stärken können.

Ein starkes Fundament ist entscheidend, um ein aktives und unabhängiges Leben im Alter zu führen. Leider sind Knochenbrüche eine allzu häufige Realität, welche die Lebensqualität älterer Menschen erheblich beeinträchtigen kann.

Warum treten Knochenbrüche im Alter immer häufiger auf?

Das Risiko für Knochenbrüche nimmt mit dem Alter deutlich zu, und das hat mehrere Gründe. Zum einen spielt der natürliche Alterungsprozess eine Rolle. Unsere Knochen werden im Laufe der Zeit poröser und verlieren an Dichte, was als Osteoporose bekannt ist. Dadurch werden sie anfälliger für Brüche, selbst bei geringerer Belastung.

Ein weiterer Faktor ist der Abbau von Muskelmasse und die Abnahme der körperlichen Aktivität im Alter. Muskeln spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Knochen und absorbieren einen Teil der Belastung während Bewegungen. Wenn die Muskeln schwächer werden, steigt die Belastung auf die Knochen und das Risiko von Brüchen nimmt zu.

Darüber hinaus können bestimmte Erkrankungen wie Arthritis oder hormonelle Veränderungen im Alter das Knochenbruchrisiko erhöhen. Auch Stürze, die im Alter häufiger vorkommen, können zu Knochenbrüchen führen, insbesondere bei bereits geschwächten Knochen.

Gut zu wissen: Diese Arten von Brüchen können Sie unterscheiden

 

  • Hüftgelenksnahe Femurfraktur: Eine hüftgelenksnahe Femurfraktur, auch als Oberschenkelhalsbruch bekannt, bezeichnet Brüche im Bereich des Hüftgelenks. Diese Brüche treten oft aufgrund von Stürzen auf und erfordern in den meisten Fällen eine Operation.
  • Wirbelkörperbrüche: Im Alter können bereits geringe Belastungen zu Wirbelkörperbrüchen führen. Ohne angemessene Behandlung verursachen diese Brüche über lange Zeit starke Schmerzen.
  • Brüche im Bereich des Handgelenks: Ein Bruch im Unterarmbereich führt häufig zu erheblichen Einschränkungen der Selbstständigkeit. Glatte Brüche, bei denen das Gelenk nicht betroffen ist, können in der Regel mit einem Stützverband konservativ behandelt werden, der für etwa vier bis fünf Wochen getragen werden muss. Bei komplizierteren Brüchen ist eine Operation erforderlich, gefolgt von einem Krankenhausaufenthalt von etwa vier bis fünf Tagen und anschließender Ruhigstellung.
  • Brüche des Oberarmkopfes: Brüche des Oberarmkopfes treten häufig bei älteren Patienten mit Osteoporose auf. In milderen Fällen können sie konservativ behandelt werden, während bei komplizierteren Brüchen eine Operation erforderlich ist.

Folgen von Knochenbrüchen im Alter

Knochenbrüche im Alter können weitreichende Folgen haben. Laut der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) werden jährlich über 400.000 Menschen nach einem Sturz ins Krankenhaus eingeliefert, wobei der Oberschenkelhalsbruch die häufigste Diagnose darstellt.

Die Komplikationsrate ist hoch und führt nicht selten zu langfristigen Folgen: Jede, jeder Zehnte stirbt innerhalb des ersten Monats nach der Verletzung und jede, jeder Fünfte muss in ein Pflegeheim umziehen, da ein eigenständiges Leben zu Hause kaum mehr möglich ist.

Ein Bruch im Unterarmbereich, wie bei diesem Mann, führt häufig zu erheblichen Einschränkungen.

Selbst bei kleineren Brüchen verringert sich die Selbständigkeit erheblich 

Was kann ich vorbeugend tun?

Es ist eine normale Entwicklung, dass die Knochendichte im Alter abnimmt und das Risiko für Knochenbrüche steigt. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Knochen zu schützen und Brüchen vorzubeugen. Folgende Maßnahmen können hilfreich sein:

  • Körperlich aktiv bleiben und gezieltes Training durchführen.
  • Eine ausgewogene Ernährung mit Fokus auf knochengesunde Nahrungsmittel.
  • Ausreichend Zeit im Freien verbringen, um genügend Vitamin D durch Sonneneinstrahlung zu erhalten.
  • Alkoholkonsum einschränken sowie Rauchen aufgeben.
  • Potenzielle Stolperfallen in der Wohnung oder im Haus beseitigen.
  • Achten Sie auf Medikamente, die das Risiko von Stürzen oder Knochenbrüchen erhöhen können.
  • Gesundheitliche Probleme wie Schwindel oder ein Grauer Star erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Stürzen. Eine angemessene Behandlung solcher Erkrankungen kann indirekt das Risiko von Knochenbrüchen senken.

Indem wir uns um unsere Knochengesundheit kümmern, können wir das Risiko von Brüchen deutlich reduzieren und unsere Lebensqualität im Alter verbessern. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, wie fragil unsere Knochen mit zunehmendem Alter werden können.

Durch regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Sturzrisiken können wir jedoch aktiv dazu beitragen, unsere Knochen zu stärken und möglichen Brüchen vorzubeugen.

(SR)

 

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