Wundliege-Gefahr im Alter: Dekubitus

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Dekubitus, auch bekannt als «Wundliegen», mag unscheinbar klingen, doch seine Auswirkungen auf die Haut können verheerend sein. Wir klären in diesem Artikel darüber auf, welche Hautstellen besonders gefährdet sind und wie gezielte Pflege und Aufmerksamkeit dazu beitragen können, diesen unliebsamen Begleiter zu vermeiden.

Martha ist eine lebensfrohe Dame im Alter von 82 Jahren. Stets um ihre Familie besorgt, verbringt sie gerne Zeit mit ihren Liebsten und geniesst jeden Moment, trotz dessen, dass sie seit zwei Jahren im Rollstuhl sitzt. Doch hinter den Kulissen führt sie einen tapferen Kampf gegen eine leise, aber tückische Bedrohung: Dekubitus, besser bekannt als «Wundliegen».

Wie so viele Senioren ist auch sie anfällig für Druckgeschwüre, die sich an gefährdeten Hautstellen entwickeln können. Doch Martha steht nicht alleine da – Millionen von älteren Menschen auf der ganzen Welt müssen diese Herausforderung meistern.

Gefährdete Hautbereiche bei Dekubitus: Wo entsteht Wundliegen häufig?

Dekubitus tritt häufig bei Menschen auf, die ihre Position nicht regelmäßig ändern können oder deren Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Die bettlägerigen Patient:innen oder Senior:innen, die lange Zeit im Sitzen oder Liegen verharren, sind besonders gefährdet. Andere Risikofaktoren sind schlechte Ernährungszustände, Diabetes, neurologische Erkrankungen, Inkontinenz und ein allgemein schlechter Gesundheitszustand.

Dekubitus tritt vor allem an Hautstellen auf, die über längere Zeit einem starken Druck ausgesetzt sind. Besonders gefährdet sind Regionen, in denen die Haut nah am Knochen liegt, da der Druck unmittelbar auf den Knochen übertragen wird, ohne die Dämpfung durch Muskeln oder Fettgewebe. Falten in der Kleidung, schlecht angepasste Prothesen, enge Gipsverbände, ungeeignetes Schuhwerk, Katheter oder Infusionsschläuche können ebenfalls zu örtlichem Druck führen und somit das Risiko für Dekubitus erhöhen.

Besonders gefährdete Stellen bei Bettlägerigen sind beispielsweise die Fersen, Fußknöchel, Knie, Steißbein, Kreuzbein, Sitzbein, Beckenkamm, Dornfortsätze der Wirbelsäule, Schulter, Ellenbogen und der Hinterkopf. Auch Hautfalten stellen eine kritische Zone dar, in der sich Dekubitus entwickeln kann.

Ein guter Pflegender achtet auf betroffene Stellen, um Dekubitus zu vermeiden und die Lebensqualität zu steigern.

Um Druckgeschwüre zu verhindern, ist es wichtig, das Augenmerk auf besonders gefährdete Stellen zu legen

Es ist wichtig, diese gefährdeten Hautbereiche besonders zu schützen und regelmässig zu überprüfen, um die Entstehung von Druckgeschwüren zu verhindern und die Gesundheit der Betroffenen zu bewahren.

Durch gezielte Prophylaxe und aufmerksame Pflege können Dekubitusfälle deutlich reduziert werden, was die Lebensqualität der Patient:innen erheblich verbessert.

Wie erkenne ich ein Druckgeschwür – die Stadien des Dekubitus

Dekubitus entwickelt sich in verschiedenen Stadien, die von roten Hautverfärbungen bis hin zu tiefen Wunden reichen. Im Anfangsstadium erscheinen rote, gereizte Hautbereiche, die bei rechtzeitiger Behandlung reversibel sein können. Wenn die Druckbelastung jedoch anhält, kann sich der Dekubitus verschlimmern und zu offenen Wunden mit Nekrose führen, die sogar Muskeln und Knochen betreffen können. In schweren Fällen kann dies zu lebensbedrohlichen Infektionen und Komplikationen führen.

Das können Sie präventiv unternehmen
Die beste Strategie, um Dekubitus zu verhindern, ist eine aktive Dekubitusprophylaxe. Hierzu gehört die regelmäßige unterschiedliche Positionierung des Körpers, um den Druck auf bestimmte Hautbereiche zu reduzieren. Es ist wichtig, die Haut sauber und trocken zu halten, um Reibung und Feuchtigkeit zu minimieren. Zudem sollte auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Nährstoffzufuhr geachtet werden, um die Hautgesundheit zu unterstützen.

Wenn ein Dekubitus bereits entstanden ist, ist eine rechtzeitige und angemessene Behandlung entscheidend. Die Wunde sollte sorgfältig gereinigt und geschützt werden, um eine Infektion zu vermeiden. Moderne Wundversorgungstechniken, wie beispielsweise spezielle Verbandsmaterialien, können dabei helfen, die Heilung zu fördern.

Dekubitus – eine vermeidbare Herausforderung

Dekubitus ist eine ernsthafte Herausforderung für die Gesundheit von bettlägerigen undimmobilen Patienten:innen und älteren Menschen. Durch eine rechtzeitige Prophylaxe, regelmäßige Positionswechsel und eine gute Hautpflege können Dekubitusfälle deutlich reduziert oder sogar vermieden werden.

Es ist wichtig, dass Pflegepersonal, Angehörige und Betroffene gleichermassen auf die Prävention achten und im Falle einer Entstehung rechtzeitig handeln, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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