Kontakt-Ekzem: Wenn die Haut allergisch reagiert | silberFuchs

Kontakt-Ekzem: Wenn die Haut allergisch reagiert

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Hilfe, es juckt auf der Haut! Eine mögliche Ursache können Allergien gegen bestimmte Metalle oder Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten sein. Erfahren Sie, welche Substanzen eine allergische Reaktion der Haut begünstigen und was man bei einem Kontaktekzem tun kann.

Ein juckender, geröteter Hautausschlag, vielleicht sogar mit kleinen Bläschen, die aufplatzen und verkrusten – das klingt nicht nur unangenehm, sondern kann ein Hinweis auf eine allergische Reaktion der Haut sein. Das sogenannte «Kontakt-Ekzem», auch Kontaktdermatitis genannt, zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen.

In der Schweiz sind ungefähr 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben davon betroffen. Häufig treten die ersten Symptome an den Händen auf. Kontaktekzeme kommen in allen Altersgruppen vor. Besonders gefährdet sind aber Personen, die beruflich häufig mit möglichen Reizstoffen in Berührung kommen. Dazu gehören Metallarbeiter:innen, Coiffeure, Pflege- und Reinigungspersonal oder Maler:innen. Aber auch im Alltag lauern viele Stoffe, die die Haut reizen und eine allergische Reaktion auslösen können.

Wie entsteht eine allergische Reaktion der Haut?

Unser Immunsystem hat eigentlich die Aufgabe, uns vor Krankheitserregern zu schützen – manchmal jedoch verwechselt es harmlose Substanzen mit gefährlichen Eindringlingen. Das kann auch bei einer Kontaktallergie passieren: Der erste Kontakt mit einem bestimmten Stoff verläuft meist unbemerkt, doch der Körper speichert diese Begegnung ab und sensibilisiert sich für die Substanz. Kommt es später erneut zum Kontakt, schickt das Immunsystem Entzündungsbotenstoffe an die betroffene Hautstelle – die Haut rötet sich, schwillt an, bildet Bläschen und juckt.

Bleibt der Kontakt mit dem Allergen bestehen oder tritt immer wieder auf, verändert sich die Haut zunehmend. Sie trocknet aus, wird rissig und verhornt – ein Anzeichen für eine chronische allergische Kontaktdermatitis.

Erklärung welche Stoffe eine Kontaktallergie auslösen können

Was sind die häufigsten Auslöser eines Kontaktekzems?

Die Liste der möglichen Allergene ist lang. Besonders häufig lösen folgende Stoffe allergische Hautreaktionen aus:

  • Nickel: Zu finden in Modeschmuck, Gürtelschnallen, Hosenknöpfen oder Handys
  • Chrom und Kobalt: Enthalten in Leder, Zement oder Farben
  • Duftstoffe: Oft in Parfums, Waschmitteln und Kosmetika
  • Konservierungsstoffe: z. B. in Cremes, Haarfärbemitteln oder Feuchttüchern
  • Latex: Häufig in Handschuhen, Kondomen oder medizinischen Produkten
  • Klebstoffe: z.B. in Pflastern oder künstlichen Fingernägeln
  • Pflanzenstoffe: Etwa in Zitrusfrüchten, Efeu oder anderen Pflanzen.

Reizung oder Allergie: Woran erkenne ich den Unterschied?

Nicht jede Hautreaktion ist gleich eine Allergie. Manche Hautreizungen entstehen einfach durch aggressive Reinigungsmittel oder ätzende Chemikalien. Der entscheidende Unterschied: Eine allergische Reaktion tritt oft nicht sofort, sondern erst nach ein bis drei Tagen auf. Typische Anzeichen sind:

• Gerötete, geschwollene Haut mit Quaddeln oder Bläschen
• Starker Juckreiz
• Symptome an der Hautstelle, die mit dem Allergen in Berührung kam
• Später möglicherweise auch Reaktionen an anderen Körperstellen

Wie finde ich heraus, wogegen ich allergisch bin?

Wenn die Haut immer wieder auf bestimmte Stoffe reagiert, kann ein Arzt über einen Epikutan- oder Patch-Test herausfinden, was genau die Reaktion auslöst. Dabei werden verschiedene Allergene in geringen Mengen auf ein Pflaster aufgetragen, das auf den Rücken oder eine andere Hautstelle geklebt wird.

Nach 24 bis 48 Stunden wird überprüft, ob und welche Substanzen eine Hautreaktion hervorrufen. So lässt sich das verantwortliche Allergen identifizieren.

Frau mit eine Patch-Test auf dem Rücken.

Was hilft bei einem Kontakt-Ekzem?

Ist das Allergen einmal bekannt, heisst es: Kontakt vermeiden! Das ist der wichtigste Schritt, um erneute Hautreaktionen zu verhindern. Zusätzlich können kortisonhaltige Salben die Entzündung lindern. Um die Haut zu schützen und zukünftige Ekzeme zu verhindern, helfen folgende Massnahmen:

• Hypoallergene Pflegeprodukte verwenden, möglichst ohne Duft- und Konservierungsstoffe.
• Allergene meiden, wenn bekannt; sei es in Kosmetik, Schmuck oder Reinigungsmitteln.
• Handschuhe tragen, wenn der Kontakt mit reizenden Substanzen unvermeidbar ist.
• Nickelfreie Produkte bevorzugen, insbesondere bei Schmuck und Accessoires.
• Die Hautbarriere stärken, indem die Haut regelmässig mit Feuchtigkeitscremes gepflegt wird.

Ein Kontaktekzem kann lästig und unangenehm sein, doch wer sein Allergen kennt und konsequent meidet, kann die Beschwerden in den Griff bekommen. Die richtige Hautpflege und ein bewusster Umgang mit potenziellen Allergenen helfen dabei, neue Ausbrüche zu vermeiden und die Haut gesund zu halten.

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